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Niederneuschönberg und seine Lage im Arlitzgebiet

Foto: Andreas Friedel

In beiden Beschreibungen wird die „Arlitz“ erwähnt. Was verstehen wir unter diesem Begriff? Früher hieß der Berg-Ahorn im deutschen Sprachgebrauch Arle, so 1770 in der Gegend von Hannover. Die Erle führt zwar auch den alten Volksnamen Arle, doch wächst sie im Arlitzwald nicht, da hier die zusagenden Lebensbedingungen fehlen. Bei einer Begehung der Abteilungen 43, 44 und 45 östlich vom Gasthof „Bärenstein“ stößt man dort noch auf Reste des Berg-Ahornwaldes. In Satzung nennt man noch heute den Berg-Ahorn Arle. Die Erle führt zwar auch den alten Volksnamen Arle, doch bei uns steht die Erle nur an Wasserläufen, wo sie mit einzelnen Bäumen den Ufersaum bildet, aber keinen Wald.

Niederneuschönberg (Neuschönberg, Nieder Theil, Mittelneuschönberg) Der heutige Stadtteil von Olbernhau besitzt eine relativ geschlossene Siedlungsfläche, die sich zwischen der Flöha, der Biela und dem Buttermilchbach ausdehnt. Im Norden begrenzt der Arlitzwald Niederneuschönberg.
Die Straßen verlaufen meist parallel zur Hauptstraße, die von Olbernhau nach Freiberg bzw. über Sayda nach Dresden führt. Die Besonderheit unseres Ortes besteht darin, dass er weder einen Marktflecken noch eine Kirche besitzt. Oberlehrer a. D. Träger beschreibt die Lage Niederneuschönbergs im „General-Anzeiger“ vom 01. Juli 1926 wie folgt:
„Niederneuschönberg grenzt unmittelbar an Olbernhau, liegt rechts der Flöha, dem Grenzfluss nach Süden zu, und erstreckt sich zu beiden Seiten der Olbernhau – Freiberger Staatsstraße und deren Abzweigungen: Wiesenstraße, Alte und Neue Straße nebst Buschrandweg und Verbindungsweg nach
Kleinneuschönberg. Nach Norden hin wird es vom Pfaffrodaer Wald, der „Arlitz“, umsäumt, während die „Biel“ im Westen die Grenze zu Kleinneuschönberg bildet.“

Welches Gebiet gehört zum Arlitzwald? Es ist der niedere Teil des Pfaffrodaer Waldes zwischen dem Bärenbach und der Biela. Seine höchste Erhebung mit 593 m bildet der Geißelberg. Früher hieß nur der westliche Teil, der Ölmühlenberg, Arlitz oder auch Arles. Durch den Arlitzwald führen neben der Alten Saydaer Straße und der Alten Poststraße noch folgende recht originell bezeichnete Wege durch dieses Gebiet, die Rückschlüsse auf ihre frühere Bedeutung zulassen: der Niedere Klötzerweg, der Heuweg, der Ölmühlenbergweg und der Buttermilchweg. Von diesen Wegbezeichnungen gibt uns der Buttermilchweg noch immer ein Rätsel auf. In der vorhandenen Literatur findet man dafür leider keine Aussagen. Die urkundlich erste Erwähnung gibt uns das Hausblatt Nr. 10. Dort heißt es: „Christoff Schmaz bittet Caspar von Schönberg um ein Stück Land an dem Bächlein, die Buttermilch genannt, zur Erbauung eines Hauses.“ (1651) So gibt es nur einige mündliche Überlieferungen, die wahrscheinlich mehr in das Reich der Legende gehören. Einmal wird davon erzählt, dass durchziehende Schweden während des 30-jährigen Krieges bei der Plünderung einer Wirtschaft die Milchkübel ausgekippt hätten, zum anderen meinten welche, dass beim Transport der Milch die Karre umgekippt sei und die Milch in den Bach geflossen sei. Diesen Aussagen steht gegenüber, dass dieses Gebiet vor 1651 noch nicht erschlossen war. Vielleicht spielt bei der Namensgebung die Jagd eine gewissen Rolle, denn wir lesen, „dass am Freitag, den 20. August 1624, an der Arles ein Jagen gehalten, darinnen gefangen 1 Hirsch an 12 Enden so über 5 Zentner gewogen“.
(Diener von Schönberg 1929)

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Quelle: Deutsche Wetterdienst
Letzte Aktualisierung 01/01/1970 - 01:00 Uhr
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