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06.12.2024
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In Deutschland zählen Brandverletzungen zu den häufigsten Unfallfolgen im Kindesalter. Meist trifft es Kinder bis zum 5. Lebensjahr. Und auch hier ist - wie z.B. auch bei Vergiftungen - der Haushalt der gefährlichste Ort: Denn 80 Prozent dieser Unfälle geschehen am "heimischen Herd".

Die Gefahren, die hier drohen, werden oft unterschätzt: Wasser z.B. muss nicht 100 Grad heiß sein, um die Haut zu schädigen. Bereits Temperaturen um 50 Grad reichen für eine Verbrennung aus. Eine Vielzahl dieser Unfälle könnte jedoch durch entsprechende Aufklärung vermieden werden.

 

Bereits 50 Grad warmes Wasser reicht aus um die empfindliche Haut von Kindern zu verbrennen!

 

Kinder und das Feuer

Neben den Verbrennungen werden leider auch jährlich ca. 250 Kinder Opfer von Bränden und stellen somit eine potentiell gefährdete Personengruppe dar. Viele der Kinder hätten jedoch rechtzeitig dem Feuer entfliehen können, wenn Sie frühzeitig über das richtige Verhalten im Brandfall aufgeklärt worden wären. Häufig versuchen sich Kinder vor dem Feuer zu verstecken. Hierzu werden in den meisten Fällen Kleiderschränke, Bettkästen oder auch Wächekörbe als Versteck gewählt.

 

Mit dem regelmäßigen Training eines Brandfalles können Kinder gestärkt werden, im Bedarfsfall die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Auffassungsgabe eines Kindes ist dabei nicht zu unterschätzen. Bereits ab dem 3. Lebensjahr sollte man sie an das Thema Feuer und das richtige Verhalten im Brandfall heranführen.

 

So werden bereits in Kindergärten regelmäßig Brandschutzerziehungen von Beauftragten der Feuerwehren durchgeführt. Diese werden im Lehrumfang mit zunehmenden Lebensalter der Teilnehmer immer anspruchsvoller und enden im höheren Schulalter. Trotzdem bleibt ein wichtiger Teil der Brandschutzerziehung Ihre Aufgabe als Eltern und Sie sollten ihrem Kind folgendes vermitteln:

  • Kinder dürfen sich nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von offenem Feuer aufhalten.
  • Kinder dürfen nicht mit Streichholz und Feuerzeug spielen.
  • Kinder dürfen Räume mit Kaminen, Heizöfen oder brennenden Kerzen nicht alleine betreten.
  • Wunderkerzen und Feuerwerksmaterial darf nur ab dem freigegeben Alter abgebrannt werden.
  • Kinder dürfen sich niemals vor dem Feuer verstecken!
  • Kinder müssen sofort die brennende Wohnung verlassen, Eltern und Familie alarmieren, ins Freie laufen und die Nachbarn informieren.
  • Wenn der Deckenbereich des Fluchtweges bereits verraucht ist, müssen Kinder auf dem Boden ins Freie kriechen.
  • Nur wenn der Rückweg versperrt ist, müssen Kinder im Zimmer bleiben, die Zimmertüre schließen und am offenen Fenster laut um Hilfe rufen.
  • Als vorsorgliche und gewissenhafte Eltern haben Sie sicherlich in ihrer Wohnung einige Rauchwarnmelder installiert! Führen Sie ihrem Kind den Alarmton vor (Drücken der Testtaste). Üben Sie in diesem Zusammenhang regelmäßig das richtige Verhalten im Brandfall.

 

Erhöhen Sie mit zunehmenden Alter den Anspruch an das richtige Verhalten ihres Kindes. Ab dem 6. Lebensjahr können Sie ihrem Kind den Feuerwehrnotruf anlernen. Dieser sollte nach der Flucht aus dem Brandobjekt wie folgt abgesetzt werden:

 

  • Brennende Wohnung wie gelernt verlassen.
  • Notruf der Feuerwehr wählen: 112

Beantwortung der sogenannten 5 W Fragen:

  • Wo ist es passiert ?
  • Was ist passiert ? (Feuer, Unfall, ...)
  • Wie viele verletzte Personen ?
  • Welche Verletzungen haben diese Personen ?
  • Warten auf die Rückfragen, also nicht sofort auflegen !

 

Wichtig: Der Notruf darf niemals aus der brennenden Wohnung abgesetzt werden. Schon 2-3 Atemzüge des giftigen Rauchgases können zur Ohnmacht oder gar zum Tode führen. Das Verlassen der betroffenen Wohnung bleibt das höchste Gebot. (Übrigens auch für Erwachsene!) Außerdem darf der Notruf nicht selbst beendet werden, dies geschieht immer durch den Einsatzbearbeiter der Leitstelle. Ebenfalls sollte ab dem 6. Lebensjahr angelernt werden, dass die übrigen Hausbewohner vor dem Feuer zu warnen sind. Die Eltern bleiben natürlich jederzeit in der Pflicht, das richtige Verhalten und den richtigen Umgang mit dem Feuer vorzuleben.

  • Seien Sie Vorbild und leben Sie Ihrem Kind das richtige Verhalten mit dem Feuer vor.
  • Fragen Sie Ihr Kind regelmäßig über das erlernte Verhalten ab.
  • Nutzen Sie zum Anlernen wie auch zum Abfragen Spielfiguren wie beispielsweise Puppen, Lego oder Playmobil. Lassen Sie der Fantasie der Kinder freien Lauf.
  • Nutzen Sie Spielzeugtelefone zum Erlernen des Notrufes.
  • Erkundigen Sie sich, ob Brandschutzerziehungen im Kindergarten bzw. der Schule angedacht sind. Wenn nicht, fordern Sie dies mit Nachdruck und/oder schalten Sie die Elternvertretung ein.

Der Verein Paulinchen e.V. wurde 1993 gegründet, um Familien mit brandverletzten Kindern und Jugendlichen zu beraten, diesen bei Problemen während der Rehabilitationszeit zu helfen sowie präventiv auf die Unfallursachen hinzuweisen. Auf der Homepage des Vereins www.paulinchen.de finden sie hierzu zahlreiche Informationen.

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Quelle: Deutsche Wetterdienst
Letzte Aktualisierung 01/01/1970 - 01:00 Uhr
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